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Rennberichte

17.05.2004 - Als Einzelkämpfer hat Wesemann keine Chance

RADSPORT: Team vom VC Frankfurt dominiert in Einhausen

Auch wenn Steffen Wesemann den Frühling an der Bergstraße unterschätzte und sich vor dem gestrigen Start kurzerhand die ärmel am langen Trikot abschnitt, war von Beginn an klar, dass er sich dennoch warm anziehen musste. Ein top motiviertes Fahrerfeld bei "Rund um den Jägersburger Wald" wollte dem Star des Hauptrennens um den "entega-energy-cup" 2004 ein Bein stellen, aber schon nach fünf der knapp 120 Kilometer waren die Rollen vertauscht und Wesemann in der Rolle des Jägers anstatt in der des Gejagten. Nutznießer war eine elfköpfige Gruppe, die von Beginn an das Rennen bestimmte und aus der sich André Schulze vom neuen Profisport-Team Brügelmann (VC Frankfurt) gegenüber dem Kölner Vorjahressieger Raphael Otto und Richard Faltus (Prag) durchsetzte.
"Ich hätte nicht gedacht, dass sie Patrik so einfach wegfahren lassen", war Wesemann von mehr Ehrgeiz des Fahrerfeldes ausgegangen, es auch seinem jungen Profi-Kollegen Patrik Sinkewitz vom belgischen Quickstep-Team zeigen zu wollen. Doch als sich alle irgendwie noch am Sieger der diesjährigen Flandern-Rundfahrt orientierten, kam die Gruppe an der Spitze bereits ins Rollen und hatte schon bei der zweiten von zehn Runden satte zwei Minuten Vorsprung, weil die Teamkameraden der Führenden hinten im Feld bremsten und sich Wesemann als Einzelkämpfer ebenfalls nicht in der Verantwortung sah, die Verfolgung aufzunehmen.
Spannend wurde es erst wieder auf der letzten Runde, als sich ein Quartett auf den Weg machte. "Beim letzten Sprint haben wir nochmals durchgezogen", war nicht nur Vorjahressieger Otto die beginnenden taktischen Spielchen leid. Mit André Schulze, dem Tschechen Richard Faltus und Thorsten Kaltbrunner (RSC Mars RW Frankfurt) machte sich der Titelverteidiger auf den Weg, attackierte wie im Vorjahr rund 1500 Meter vor dem Ziel, doch hatte er der Sprintstärke Schulzes nichts mehr entgegenzusetzen. "André ist im Moment eben saustark", hatte nicht nur der Kölner Schulzes jüngste drei Etappensiege bei der Griechenland-Rundfahrt registriert und das vorhersehbare Ende schon frühzeitig akzeptiert. 200 Meter vor dem Zielstrich setzte sich Schulze problemlos ab und fuhr nach 2:36,19 Stunden seinen fünften Saisonsieg ein. Jung-Profi Patrik Sinkewitz wurde letztlich Fünfter.
"Wir wollten in jeder Gruppe vertreten sein", beschrieb Schulze die Taktik der "Brügelmänner". "Dass eine so frühe Gruppe durchkommt, hatten wir dagegen nicht auf der Rechnung", zeigte sich der VC-Sprinter etwas verwundert über den Rennverlauf, den die achtköpfige Frankfurter Mannschaft aber vielleicht auch in anderer Konstellation beherrscht hätte. "Wir waren das schließlich einem unserer Sponsoren schuldig, der sich auch in Einhausen engagiert", waren die Frankfurter mit klar formulierten Ambitionen nach Südhessen gekommen, von denen sich auch BDR-Präsidentin Sylvia Schenk überzeugte. Sie ließ es sich nicht nehmen, die Pokale in Einhausen zu überreichen. th/ü

© Bergsträßer Anzeiger - 17.05.2004

17.05.2004 - Benjamin löst Bruder Daniel ab

INLINER: Favoriten setzen sich bei Speedskating-DM durch

Kaum hatten die Rennradsportler ihre verschiedenen Rennsieger ermittelt, begaben sich gestern Nachmittag auch schon die Inline-Skater auf die Rundstrecke durch den Jägersburger Wald. Ein rasanter "Doppelpack" beim "entega-energy-cup" in Einhausen war nach der gelungenen Premiere im Vorjahr abermals perfekt.
Bevor aber die Speedskater rasend schnell auf den kleinen Rollen unterwegs waren, um ihre deutschen Marathon-Meister zu ermitteln, ging es erst einmal etwas langsamer zu, denn die zweite Auflage des BA-Inline-Spring über 11,9 km stand auf dem Programm, an der sich 101 Freizeitskater jeden Alters beteiligten. Die Nachfolge von Vorjahressieger Frank Jakob aus Fürth, der nicht am Start war, trat Dirk Metzger vom Surfin-Team an, der wie Jakob nicht der Aktiven-, sondern der Ak-30-Klasse angehört. Mit 21,39 Minuten Laufzeit distanzierte Metzger die Konkurrenz um Längen - vom Hobbystatus kann da nun wahrlich keine Rede mehr sein (der Zweite Frank Weinberg vom ERC Homburg kam nach 22,08 Min. ins Ziel).
Bei den im Deutschen Rollsport- und Inline-Verband (DIRV) lizenzierten Speed-Skatern gab es keine überraschungen bei der Vergabe der nationalen Titel: Obwohl sie nur als "Zwei-Mann-Team" angetreten waren und deshalb keines von Mannschaftstaktik bestimmtes Rennen laufen konnten, standen die zum Favoritenkreis zählenden Zschätzsch-Brüder von BG Groß.-Gerau schließlich auf dem Siegerpodest. Mit Titelverteidiger Daniel musste sich der Jüngere aber mit Rang drei begnügen (1:05,51,93 Std.), während der die nationale Rangliste anführende Benjamin (1:05,51,21) den Sieg vor Martin Matyk vom Veranstalter ERSG Darmstadt (1:05,51,80) davontrug.
Noch spannender war der Zielsprint in der Damen-Klasse. Neue Meisterin über die 42,2-km-Distanz, da Titelverteidigerin Melanie Beierdorf verletzungsbedingt nicht starten konnte, wurde Michaela Neuling (Gera/1:15,43,05), die die ebenfalls zum engsten Favoritenkreis zählenden Tina Strüver (Halle/1:15,43,12) und Frederike Gehring (Leverkusen/1:15,43,21) hauchdünn hinter sich ließ. hs

© Bergsträßer Anzeiger - 17.05.2004

17.05.2004 - „Alleine kannst du hier nichts machen“

Radsport: Für Profi Steffen Wesemann reicht es beim „entega-energy Cup“ in Einhausen nur zum 45. Platz

Mit seinem Wunschdenken stieß Steffen Wesemann sicher auf offen Ohren. Vor allem bei Algis Olkenavicius. „Alleine kannst du hier gar nichts machen“, sprach der Rad-Profi aus dem T-Mobile-Team die fehlende Unterstützung am Sonntag beim Elite-Rennen des „entega-energy Cup“. Eins, zwei Teamgefährten an seiner Seite hätte er sich gewünscht. Dann hätte der Sieger der Flandern-Rundfahrt auch in Einhausen in der Spitze mitgemischt und den Erfolg von Andre Schulze (VC Frankfurt Team Brügelmann) vielleicht verhindert. Ein, zwei Fahrer mehr in Magenta – das würde sicher auch Organisator Oleknavicius gefallen. Am Sonntag war Wesemann (noch) der alleinige Star auf den 120 Kilometer langen Rundkurs. Alle schauten auf den T-Mobile-Profi. Besonders die Konkurrenz. Und als sich bereits in der ersten der zehn Runden eine Spitzengruppe bildete, „haben alle gewartet, dass ich aus dem Sattel gehe und sie wieder heranfahre.“ Nur dazu war Solist Wesemann nicht in der Lage.
Ihm fehlte, worüber sich Sieger Schulze freuen durfte. „Unsere Taktik ist aufgegangen. Wir waren zu zweit vorn dabei“, sagte der Görlitzer aus dem Frankfurter Profiteam. Als der Vorsprung der Spitze bis auf über vier Minuten angewachsen war, war klar: Der Sieger kommt aus der Führungsgruppe. Wesemann wusste derweil, warum er letztlich auf dem 45. Platz landete: „Das nächste Mal komme ich mit Verstärkung.“
Seit dem 1. Mai hatte der Wahl-Schweizer kein Rennen mehr bestritten. Eine Zeit, in der Wesemann seinen bisher größten Triumph (Gewinn der Flandern-Rundfahrt) genießen konnte. „Bis dahin hatte ich dazu keine Zeit.“ Er habe viel Stress gehabt. „Positiven“, wie Wesemann ergänzt. Die öffentlichkeit interessiere sich nun vielmehr für ihn. Wie auch in Einhausen, wo der T-Mobile-Profi die schillerndste Figur im Peloton war. Doch Wesemann scheint den Trubel verarbeiten zu können.
Bereits am Samstag war er mit Familie angereist. Ziel war zunächst Bürstadt, wo die Wesemanns bei Freunden übernachteten. Am Sonntag hieß es dann arbeiten – rund um Einhausen. Schließlich will sich der T-Mobile-Profi mit seinem Sieg in Flandern für dieses Jahr nicht zufrieden geben. „Ich will noch ein Weltcup-Rennen gewinnen“, kündigt er an. In den fünf verbleibenden Rennen der Serie kann er sich dabei der Unterstützung seiner Teamgefährten gewiss sein. Anders als in Einhausen, wo der 33-Jährige eingestehen musste: „Ich habe nicht damit gerechnet, dass Patrick gleich mitfährt.“
Damit sprach Wesemann den zweiten namhaften Profi im Feld an: Patrick Sinkewitz. Der Fuldaer aus dem Team Quick-Step nutzte den „entega-energy Cup“, um „ein bisschen Abwechslung in meine Trainingsarbeit zu bekommen.“ Denn eigentlich hat der Hesse im Mai wettkampffrei. „Aber so eine Belastung kann man im Training nicht simulieren“, erklärte er seinen Abstecher nach Einhausen. Entsprechend agierte Sinkewitz und fand sich, anders als Wesemann, in der Spitzengruppe wieder. Dass er letztlich Fünfter wurde, konnte er verschmerzen. Es war eben nur eine Trainingseinheit, die er nach dem Rennen fortsetzte – er fuhr mit dem Rad Richtung Heimat.
Denn auch Sinkewitz, einer der hoffnungsvollen deutschen Nachwuchsfahrer, hat in diesem Jahr noch große Ziele. War der Fuldaer im vergangenen Jahr auf die Klassiker fixiert, bereitet er sich derzeit auf die Tour de France vor. „Ich bin im elfköpfigen Tour-Aufgebot. Zwei fallen da noch raus. Hoffentlich nicht ich“, sagt Sinkewitz, dessen Rennprogramm entsprechend gestaltet ist.
Nichtsdestotrotz. Bei einem Oleknavicius-Rennen würde er wieder fahren. Sofern es natürlich in den Terminkalender passt. Gleiches gilt übrigens für Steffen Wesemann. Der bringt dann aber Verstärkung mit.

www.echo-online.de - 17.05.2004

 

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